5 Nachteile von Unternehmensblogs

5 Nachteile von Unternehmensblogs

Immer mehr Unternehmen führen einen eigenen Blog; viele überlegen zurzeit, einen Corporate Blog zu starten und wägen Chancen und Risiken ab. In meinem letzten Artikel habe ich mich mit den Vorteilen eines Unternehmensblogs beschäftigt – diesmal soll es um die Nachteile gehen.

Sie riskieren Ihr Image

Viele Corporate Blogs werden erst dadurch interessant, dass viele verschiedene Mitarbeiter zu Wort kommen, über Arbeitsalltag, Ausbildung und Karrierewege schreiben und damit die Unternehmung menschlich und greifbar machen.

Doch genau dieser Vorteil kann sich auch als Nachteil erweisen. Nämlich dann, wenn der Leser von den vielen unterschiedlichen Stimmen, Meinungen und Sichtweisen verwirrt ist. Sein bislang kohärentes Bild vom Unternehmen kann dadurch ins Wanken geraten. Das kann zum Beispiel dann geschehen, wenn ein großer Vermögensverwalter sein seriöses (und vermutlich mühsam und teuer aufgebautes) Image durch Fotos von der internen Karnevalfeier ankratzt.

Sie nehmen sich zu wenig Zeit

Die meisten unterschätzen die Arbeit, die in einem Unternehmensblog steckt. Themen müssen erarbeitet, recherchiert, geschrieben und lektoriert werden, es müssen Fotos und/oder Videos erstellt und organisiert werden, es sind viele Absprachen und Terminvereinbarungen nötig, fertige Blogartikel werden eventuell dann doch nicht vom Chef abgesegnet usw.

Da kann es schon passieren, dass Blogartikel immer seltener erscheinen, dass die sorgfältige Recherche auf der Strecke bleibt oder dass man plötzlich nur mehr Pressemeldungen auf den Blog stellt. Klar, dass sich das alles andere als förderlich auf die Reputation Ihres Unternehmens auswirkt.

Und: Einen Blog können Sie nicht so einfach einschlafen lassen. Denn er ist ja vielfach im Internet verlinkt. Die Besucher gelangen von den unterschiedlichsten Seiten auf Ihren Corporate Blog und erwarten sich natürlich einen Blog, bei dem der letzte Artikel nicht schon vor zwei Jahren gepostet wurde.

Sie interagieren falsch

Ein Blog ist ein wunderbares Medium, um sich als Unternehmen mit seinen Stakeholdern austauschen zu können – also mit Kunden, Lieferanten, Investoren, mit der Öffentlichkeit insgesamt. Nur – dieser Austausch braucht Zeit und Fingerspitzengefühl.

Wenn Sie Ihre Leser zum Beispiel bitten, an einer Umfrage teilzunehmen, dann erwarten sich jene auch einen zeitnahen Bericht über die Umfrageergebnisse. Wenn Sie Ihre Besucher zum Dialog über die Kommentarfunktion einladen, dann müssen Sie sich auch die Zeit nehmen, auf die Kommentare rasch zu antworten. Sie müssen vor allem auch wissen, wie Sie auf kritische Anmerkungen reagieren – daran wird Ihr Unternehmen gemessen und falsche Reaktionen sprechen sich im Netz in Windeseile herum.

Sie werden zu transparent

Lockeres Geplauder, das großzügige Teilen von Informationen, lustige Hintergrundgeschichten – all dies gehört zum Charme von Blogs. Und als Blogger ist man schnell versucht, allzu sorglos vor sich hinzuplaudern und vergisst dabei, dass alle Informationen von allen Usern gelesen, weitergeleitet und archiviert werden können.

„Alle User“ – damit sind nicht nur Kunden und Interessenten gemeint, sondern auch Wettbewerber, Geldgeber und eventuell auch Behörden. Zuviel Offenheit kann Sie da schnell in Teufels Küche bringen.

Sie werden zu steif

Auf der einen Seite soll Ihr Unternehmensblog lebendig sein, informieren und unterhalten – auf der anderen Seite soll er Ihr Image unterstützen, rechtlich einwandfrei sein und nicht zuviel Einblick ins Unternehmen erlauben. Ein Spagat, der Sie vielleicht zu übertriebener Formalität und Distanz verleitet. Sie wollen verständlicherweise auf Nummer sicher gehen und einen „unangreifbaren“ Blog gestalten.

Aber: Wenn Sie sich hinter Marketingfloskeln, oberflächlichen Interviews und glattgebügelten Imagevideos verschanzen, verlieren Sie an Echtheit und Sympathie. Ein Teufelskreis, dem Sie nur mit viel Fingerspitzengefühl entkommen können.

Fazit

Oft entwickeln sich die Vorteile von Corporate Blogs zu Nachteilen und es ist schwierig, durch die verborgenen Untiefen des Internets zu manövrieren. Überstürzen Sie deshalb nichts, überlegen Sie sich gut, ob Sie einen Blog für Ihr Unternehmen einrichten wollen und lernen Sie am positiven Beispiel von erfolgreichen Corporate Blogs aus aller Welt.
 

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